ANNA HANSA Sängerin
Körblergasse 42
Anna Maria Jahn wurde am 12. Juli 1877 in Markt Feistritz in der Steiermark geboren. Sie lernte in der Musikschule des Steiermärkischen Musikvereins Klavier und hatte als Nebenfächer Harmonielehre und Chorgesang.
Im Alter von 20 Jahren heiratete A. M. Jahn Dr. Friedrich Hansa, den ärztlichen Leiter des heutigen „Sanatorium Hansa“ in Graz, wo sie dann auch lebten.
Obwohl die Ehe bis zum Tod Hansas bestand, hatte sie eine Liebesbeziehung mit dem Grazer Komponisten Joseph Marx, die sie bis zu seinem Tod pflegten. Als Betreiberin eines Musiksalons war sie stark im Grazer Kunstmilieu vernetzt; dementsprechend verhalf sie Joseph Marx nicht nur als Sängerin zum Durchbruch in der Musikszene. Er wiederum widmete ihr zahlreiche Stücke.
Insgesamt ist Hansas Erfolg hauptsächlich mit den Liedern von Marx verbunden und stammt vor allem aus der Zeit zwischen den Jahren 1906 und 1919. Als Sängerin wurde sie hoch gelobt; in den Kritiken liest man zum Beispiel über Ihre „eindringende Art“ des Vortrags, „sorgsam geschulten Stimmitteln“ und „temperamentvolle(n) Vorträge“.
Im 19. Jahrhundert waren Sängerinnen allgemein akzeptiert und für ihre Profession auch finanziell honoriert. Im Gegensatz zu Instrumentalistinnen wurden sie als Stars angesehen, weil die Stimme für die Frauen als „passend“ erschien. Obwohl Hansa typisch für ein gutsituiertes Mädchen das Klavierspiel und Chorgesang erlernte, gibt es bis jetzt noch keine anderen Nachweise über ihre weitere gesangliche Ausbildung.
Allgemein wurde ihre musikalische Leistung gelobt, wofür ihr auch die Ehrenmitgliedschaft des Musikvereins zugedacht wurde.
Sie starb im Alter von 90 Jahren.
Das Sanatorium gibt sich heute noch traditionsbewusst. Sowohl im Haus, in dem Erinnerungen hängen, siehe Bilder o.u., als auch auf der Homepage zur Geschichte des Hauses.
Das Zentrum für Genderforschung beschäftigt sich auf der Homepage der Kunst-Uni Graz mit Anna Hansa :
Anna Hansa (1877-1967), Tochter des Pulverfabrikbesitzers Anton Jahn und Elisabeth Jahn (geboren Schlick) war treue Lebensgefährtin des Komponisten Joseph Marx und gleichzeitig die Sängerin, die ihm zu seinem Durchbruch in Österreich verhalf, als sie seine Lieder im Mai 1909 im Saal des damaligen Klavierhauses Leo Krochmal in der Hans-Sachs-Gasse vor geladenem Publikum vortrug ...
Ihr Urenkel Leopold Tscherne führt derzeit den kultursalon graz: Salonkultur hat in meiner Familie eine lange Tradition. Genauso, wie die Liebe zu den schönen Künsten und zu einer lebendigen Diskussionskultur, die damit immer einhergeht. So führte bereits meine Urgroßmutter, Anna Hansa, Anfang des 20. Jahrhunderts in der Körblergasse in Graz einen offenen Kultursalon.